Die Myomoperation vor einer Schwangerschaft ist eine sehr wichtige Entscheidung. Ein kleiner Teil der Myome beeinträchtigt die Fruchtbarkeit, während die Mehrheit der Patientinnen spontan schwanger werden kann. Daher gibt es keine wissenschaftliche Grundlage, um einer Frau, die eine Schwangerschaft in Betracht zieht, zu sagen: "Wenn Sie dieses Myom nicht entfernen lassen, können Sie nicht schwanger werden". Das Vorhandensein von Myomen birgt jedoch einige Risiken während des gesamten Schwangerschaftsverlaufs, während und nach der Geburt. Einige unerwünschte Erscheinungen wie Fehlgeburten, Frühgeburten und postnatale Blutungen treten bei schwangeren Frauen mit Myomen häufiger auf. Diese "Informationen" sollten jedoch gut interpretiert werden.
Lassen Sie mich das wie folgt erklären: Etwa 10 % der schwangeren Frauen haben Myome, und die Mehrheit dieser schwangeren Frauen mit Myomen durchläuft den Geburtsvorgang ohne Probleme. Diese 10 % sind jedoch häufiger von den oben erwähnten unerwünschten Zuständen betroffen als die anderen 90 % der Schwangeren ohne Myome. Beseitigt also die Entfernung von Myomen dieses "erhöhte Risiko"? Das ist die Hauptfrage!
In einer Studie aus dem Jahr 2020 verglich man schwangere Frauen mit Myomen mit schwangeren Frauen, deren Myome operativ entfernt wurden. Betrachten wir eine Geburt vor der 37. Woche, d. h. eine Frühgeburt. Während diese Rate bei schwangeren Frauen mit Myomen 11,3 % betrug, lag sie bei schwangeren Frauen, deren Myome entfernt wurden, bei 9,1 %. Das ist ein Unterschied von 2,2 % zwischen den beiden Gruppen. Insgesamt haben 68,6 % der schwangeren Frauen mit Myomen und 76,2 % der schwangeren Frauen mit entfernten Myomen zum Termin entbunden, d. h. zu dem Zeitpunkt, an dem sie hätten entbinden sollen. Die Differenz beträgt 7,4 %, d. h. 5,7 % bei Schwangeren mit Myomen und 4,7 % bei Schwangeren mit entfernten Myomen. Mit anderen Worten: Die Entfernung von Myomen führt nicht zu einer vollständigen "Rückstellung" der Risiken. Sie erhöht sogar einige Risiken (z. B. das Risiko eines Kaiserschnitts). In beiden Fällen gibt es ein "RISIKO" in der Mitte.
Die Zeit der väterlichen Medizin ist vorbei. Mit anderen Worten: Es gibt kein "der Arzt weiß am besten, was geht" mehr. Der Arzt zeigt dem Patienten die Möglichkeiten auf, erklärt ihm die Vor- und Nachteile jedes Weges. Der Patient entscheidet sich für den Weg, den er gehen möchte. Denn er/sie wird die Risiken des Weges, den er/sie geht, erfahren. Der Arzt steht dem Patienten auf diesem Weg zur Seite und leitet ihn an. Dies ist die Zusammenfassung der modernen Medizin. Die Frage "Sollen Myome vor der Schwangerschaft entfernt werden?" ist ein Problem, das die moderne Medizin und moderne Ärzte lösen können.